Energie-QI

ENERGIE-QI- UND BLUT-XUE-STAGNATION

Alle unsere körperlichen und geistigen Prozesse sind Ausdrucksformen des Qi. Qi kann verschiedene Formen (Substanzenlehre: Qi, Blut, Körperflüssigkeit, Essenz) annehmen. Eine Ausdrucksform des Qi ist Blut-Xue. Der Begriff 'Blut' ist hierbei jedoch nicht gleichzusetzen mit dem gleichen Begriff der westlichen Medizin.
 
Blut transportiert die Energie-Qi in unserem Körper, wobei gleichzeitig für die Bewegung Qi verbraucht wird. Ähnlich wie ein Benzin-Laster der Benzin transportiert und dafür Benzin verbraucht.
 
Kommt es zur Stauung (Stagnation) von Qi, so wird unser Körper und Geist träge. Stagnationen von Qi und Blut lösen auch Schmerzen aus. Aber sicher kennen Sie den Zustand: Wenn Sie den ganzen Tag im Büro sitzen mussten oder auf der Schulbank saßen, stagniert das Qi, sowohl Ihr Körper als auch der Geist wird müde. Eine größere Runde Spazierengehen, lockeres Jogging oder im Winter Schnee schaufeln regt den Kreislauf an, der Körper wird durchblutet und die Energien werden wieder angeregt.
 
Im Qigong wird der Aspekt des Kreislauftrainings gerne unterschätzt. Gerade im Qigong zur Gesundheitspflege (Yangsheng) wird immer wieder vor den anstrengenden Übungen gewarnt, da diese das Qi nach oben treiben. Und nach oben stauendes Qi ist Ursache vieler Erkrankungen (Kopfschmerz, Nackenverspannungen, Bluthochdruck, Herz-/Kreislauferkrankungen, usw.).
 
Das Dilemma ist jedoch, dass ein gut trainierter Kreislauf die Kraft im Körper erzeugt, die die aufsteigende Energie im Körper nach unten stabilisieren kann. Auf chinesisch: Wird durch angepasstes Kreislauftraining (Element Holz) das Blut-Xue bewegt, so werden die Qi- und Blutstagnationen der Leber verbessert, welche das Qi zum Steigen brachten. Und nochmals auf Deutsch: Bluthochdruck ist kein Grund Kreislauftraining zu meiden, sondern der Grund, warum es sanft und der Situation angepasst regelmäßig ausgeführt werden sollte.
 
Bluthochdruck ist nicht die einzige Auswirkung von Qi- und Blutstagnation: Müdigkeit, Depression, Zorn, Melancholie, Reizbarkeit, Stimmungsschwankungen, Trägheit, Spannungsgefühl im Brustkorb und in den Brüsten, Brustknoten, Verdauungsbeschwerden, Reizdarm, Menstruationsschmerzen, auffällig klumpiges Menstruationsblut, prämenstruelles Syndrom, Schmerzen im Rücken (v.a. zwischen den Schulterblättern, Nacken, Schulter), Kopfschmerzen, Migräne, Gallestörungen und Gallensteine, Schilddrüsenfunktionsstörungen (Hypothyreose und Hyperthyreose), Tinnitus, Schwerhörigkeit, Wechseljahrsbeschwerden, usw.
 
Sie sehen die Liste ist sehr lang. Die (Leber-) Qi-Stagnation ist die häufigste Diagnose der chinesischen Medizin. Was ist die Ursache der Qi-Stagnation? Ich denke, dass unsere 'moderne' Lebensweise einen großen Beitrag leistet. Die Technisierung der Welt führt dazu, dass die Menschen sich immer weniger bewegen. Selbst handwerkliche Berufe werden zunehmend technisiert. Die Ernährung wurde dieser Technisierung nicht angepasst, im Gegenteil: Wir leben in stetig zunehmendem Wohlstand. Auch die Unterdrückung der Emotionen ist eine wichtige Ursache, wie Qi-Stagnation entsteht. Und zu guter letzt ist 'Wind' (pathogener Faktor) und somit auch Elektrosmog ein auslösender Faktor.
 
Auswirkungen für das Qigong-Training:

Leiden Sie unter Qi- oder Blutstagnation, so werden Sie bei Qigong Übungen, die nach oben führen schnell merken, dass Druck im Thorax, Hals und Kopf entsteht. Der Blutdruck steigt unangenehm schnell und der Puls beschleunigt sich. Natürlich ist es nun richtig und wichtig, dass die Übung nicht auf diese Weise ausgeführt werden sollte und folgende Hinweise sind wertvoll:

  • Konzentrieren Sie sich auf die Ni1-Yongquan-Punkt auf der Fusssohle
  • Drücken Sie in die Beine nach unten, um zu steigen
  • Das Steigen ist aus dem Sinken zu erzeugen
  • Die Arme nur dann über die Schulter heben, wenn kein Druck entsteht
  • Nach oben nur dann strecken, wenn das Qi nicht zu stark steigt
  • Ren4-Guanyuan mit dem Becken leicht einrollen, nach innen nehmen, um das Qi zu verwurzeln
  • Mit der Vorstellungskraft nach unten flach oder tief verwurzeln, um das Qi zu stabilisieren
  • Vorsicht beim Kopf beugen, nicht tiefer als bis zum Bauchnabel
  • Atmung natürlich fließen lassen, nicht anhalten
  • Ausatmung betonen, um das Qi sinken zu lassen
  • Innen lösen, um den Druck sinken zu lassen

All diese Hinweise sind wertvoll, denn im Falle von steigendem Qi, helfen diese Tipps weiter. Ein gut trainierter Körper wird das Qi jedoch von Haus aus besser verwurzeln und das Qi wird nicht so stark steigen. Unter Training verstehe ich schon 3-4 mal wöchentlich zügiges Spazierengehen über einen Zeitraum von 45 Minuten. Wählen Sie einen moderaten Pulsbereich und besprechen Sie Ihr Trainingsvorhaben mit Ihrem Qigong-Therapeuten, Arzt oder Heilpraktiker, falls Sie unter Vorerkrankungen leiden. Bereits nach wenigen Wochen werden Sie einen deutlichen Unterschied in Ihrem Wohlbefinden und Ihren Qigong-Übungen feststellen. Berichten Sie mir.

ENERGIEGEWINNUNG, ERNÄHRUNG UND QIGONG
 
Energiegewinnung in der TCM
Ist ausreichend Energie verfügbar und kann diese frei zirkulieren so kann Wohlbefinden und Gesundheit entstehen.
 
Woher kommt die Energie? Wie wird sie verbraucht? Und ist Deine Energiebilanz überschüssig oder defizitär?
 
Durch Atmung und Ernährung kann Energie dem Körper zugeführt werden (Sammel-Zong-Qi). Gemeinsam mit der vorhandenen Grundenergie auch Erbenergie oder Konstitution genannt (Ursprungs-Yuan-Qi), bildet sich die Summe der verfügbaren Energie (Wahres-Zhen-Qi).
 
Die vorhandene Energie verwendet der Körper, um seine Funktionen (Wachstum, Verdauung, Fortpflanzung, Atmung, Entgiftung, mentale und emotionale Funktionen usw.) zu erfüllen, bzw. um sich gegen äußere Einflüsse (Kälte, Hitze, Wind, Keime, emotionale Angriffe) zur Wehr zu setzen.
 
Was im Modell so ungreifbar klingt ist in der Praxis einfach nachzuvollziehen: Wenn Du viel Stress hast (hoher Energieverbrauch, flache Atmung) fordert Dein Körper besonders viel Nahrung ein. Meist greift man dann auch noch zu schnell verfügbarer und nicht nachhaltiger Energie (Fast Food, Fertignahrung, Industrienahrung). So fällt die Energiebilanz defizitär aus und Du fühlst Dich schlapp, müde und die noch vorhandene Energie staut, weil Dich der Müll der Ernährung verstopft.
 
Auf der anderen Seite spürt man deutlich wenn die Energiebilanz überschüssig ausfällt: Du hast Dir einen Tag gestaltet, der Dich mental und körperlich fordert ohne Dich zu überfordern. Du hast mit mentalen Techniken, Atemtechniken viel Energie gesammelt, weshalb Du spürst, dass Dein Körper keinen großen Hunger hat und Nahrung nur in hochenergetischer Form ohne Junk (Chemie, Geschmacksstoffe, etc.) verträgt. Am Abend bist Du ruhig, zufrieden, ausgelastet, glücklich, warm u.v.m.
 
Heute werden wir jedoch weder in einer Gesellschaft groß, die den zweiten Zustand lehrt, noch wird es Dir als realistisch erscheinen, dass man so leben kann. Aber es geht! Qigong lehrt Dich wie es funktioniert!
 
Meine Vision und in Zeiten von Überbevölkerung und schlecht verteilten (Nahrungs-)ressourcen ein evolutionär wichtiger Schritt ist es die Energie nicht mehr durch schlechte Nahrung in großen Massen zu erzeugen. Lerne den alchemistischen Prozess die "kosmische Energie" zu nutzen und profitiere von mehr Gesundheit und Zufriedenheit!

WAS IST QI GONG?