Fremdgehen in fester Beziehung – unvermeidlich?

„Der Seitensprung ist nach zwei Jahren Ehe unvermeidlich – wenn die Ehe bisher überwiegend auf sexueller Lust basierte“ – so argumentieren heute viele seriöse Sex-Experten.

Einst waren ja die Männer für ihre kühnen Seitensprünge bekannt – und die Presse liebt die Storys über sexwütige Sportler, Politiker und Wirtschaftsbosse. Dabei wird vergessen, dass Frauen inzwischen ähnlich wild auf „Sprünge“ mit Zufallspartnern sind. Sie verheimlichen das Fremdgehen allerdings viel geschickter.

Umfrage: 45 Prozent der Frauen planen den Seitensprung fest ein?

Neue Zahlen aus der Schweiz sollen dies belegen: wenn der durchschnittliche Mann schlappmacht, so eine Umfrage, wollen sich 41 Prozent der befragten Frauen ihre Sexlüste außer Haus befriedigen lassen. Satte 45 Prozent wollen im neuen Jahr das tun, was sie auch im Vorjahr bereits taten: mindestens einen Seitensprung fest einplanen. Das Chaos bricht jedoch aus, wenn die Frau schwanger und plötzlich ein Baby erwartet.

Angeblich, so die Interpretation der Umfrageergebnisse, sollen die Schweizer Ehemänner vom Fremdgehen ihrer Frauen sogar einen Nutzen haben: „56 Prozent der Frauen wollen die aus Affären gelernten Praktiken mit ins eigene Ehebett nehmen“, hieß es seitens des Auftraggebers der Befragung, einer Fremdgehagentur.

Da fragt sich natürlich, ob der Ehemann vielleicht „Lunte riecht“, wenn seine Frau plötzlich zu Praktiken übergeht, die sie bisher während der Ehe nicht verwendete – oder wenn sie sich gar plötzlich zwei Vögelchen tätowieren lässt, die in ihrem Schoß ein Nest suchen.

Fachleute halten allerdings für wenig wahrscheinlich, dass diese Antworten stichhaltig sind. Sie argumentieren, dass Frauen in der Regel alle Hinweise auf einen Seitensprung tilgen und auch versuchen, ihr Verhalten nach dem Fremdgehen nicht zu verändern.

Das Fremdgehen – vermeidbar, aber doch attraktiv?

Sind Seitensprünge nun wirklich unvermeidlich? Für die Mitglieder der Fremdgehagentur sicher nicht – sie haben sich ja bereits entschieden, den Seitensprung zu wagen.

Doch auch, wer anderwärts tägliche Kontakte zum anderen Geschlecht hat, wird leicht von der Lust auf fremde Haut infiziert. Bei Frauen kommt noch eines hinzu: sie leiden oft ständig unter der Vorstellung, nicht mehr attraktiv genug zu sein, und nichts eignet sich besser, um diese Vorstellung zu widerlegen, als eine Affäre.

Übrigens nutzen viele Frauen und Männer das Internet gar nicht für „richtiges Fremdgehen“, sondern für einen Seitensprung per “virtuellem Sex” (Cybersex) – da spürt man zwar keine Haut, aber begehrt fühlt man sich trotzdem.