Potenz und Erektile Dysfunktion

Studien zufolge leiden ca. 22 Prozent aller 40-jährigen und 49% aller 70-jährigen Männer an Erektiler Dysfunktion. Diese Faktoren könnten jedoch weitaus höher sein, da es Männer oft schwer finden, zuzugeben, dass sie von der Krankheit betroffen sind. Schäden am Gewebe ist die häufigste Ursache der Erektilen Dysfunktion, sei es Schäden an den Arterien, Nerven, Muskeln oder dem Bindegewebe. Laut Ärzten sind körperliche Krankheiten für immerhin 70 Prozent aller Fälle verantwortlich. Zu diesen Krankheiten gehören Diabetes, Nierenerkrankung und Fettleibigkeit. Doch auch Probleme mit dem Herz-Kreislauf, dem Nervensystem, wie etwa Multiple Sklerose, oder hormonelle Beschwerden können zur Impotenz führen. In seltenen Fällen, sind Nervenschäden in Nähe des Penis Ursache einer Erektilen Dysfunktion. Diese könne vor allem durch Operationen beschädigt werden, insbesondere bei der Behandlung von Prostata-und Blasenkrebs.

Psychische Faktoren sind der hauptsächliche Auslöser in etwa 20 Prozent aller Fälle, besonders bei jungen Männern kann dies ein großes Problem sein. Stress, Angst- und Schuldgefühle, Depressionen, ein schwaches Selbstbewusstsein oder sogar Angst vor sexuellem Misserfolg können Auslöser der Erektilen Dysfunktion sein. ED kann jedoch auch als Nebenwirkung mancher Medikamente auftreten. Dazu gehören Medikamente zur Regulierung des Blutdrucks, Antihistaminika, Antidepressiva und Beruhigungsmittel.

So entsteht eine Erektion

Der Penis enthält zwei Kammern schwammartiger Gewebe, die Schwellkörper genannt werden. Wenn ein Mann sexuell erregt ist, sendet das Gehirn Impulse an die Nerven im Geschlechtsteil und verursachen eine Entspannung des Schwellkörpers. Dadurch kann das Blut einfließen und die Räume innerhalb des Gewebes füllen. Im Schwellkörper entsteht Druck, was den Penis entspannt und erweitert. Die Tunica albuginea – eine Hülle aus Bindegewebe – fängt das Blut im Schwellkörper und verursacht eine Erektion.

Die Erektion verschwindet wenn die zusammengezogenen Muskeln verhindern, Blut in den Penis zu lassen, und somit Kanäle zum Abfließen öffnen. Eine erfolgreiche, nachhaltige Erektion kann deswegen nur entstehen, wenn die richtigen Ereignisse in einer bestimmten Reihenfolge auftreten. Alles, was diese Sequenz unterbricht, kann zu Erektionsproblemen führen. Manche Männer wachen mit einer Erektion auf oder können eine Erektion bei der Masturbation bekommen jedoch nicht mit dem Partner – dies wiederum hat meist mit psychischen Ursachen zu tun.

Es gibt eine Reihe von Möglichkeiten zur Behandlung von Erektiler Dysfunktion. Der erste Schritt ist es, eine Ursache für die auftretenden Erektionsstörungen zu finden. Hier sollte vor allem der Herzkreislauf und die Durchblutung im Penis getestet werden. Ein Arzt wird auch die Möglichkeit psychischer Ursachen in Betracht ziehen. In diesem Fall wird eventuell Sexualberatung als Behandlung vorgeschlagen.

Arzneimitteltherapie

Ein spezielles Arzneimittel, Sildenafil – besser bekannt als Viagra, ist das beliebteste und am häufigsten verwendete Medikament gegen Erektionsprobleme. Seit Viagra in den späten 1990er Jahren auf den Markt kam, boomt der Verkauft des Medikaments förmlich. Mindestens 70 Prozent berichten über eine verbesserte Erektion bei der Einnahme der kleinen Pille.

Die Pille gibt dem Mann zwar keine sofortige Erektion, funktioniert jedoch einwandfrei wenn der Mann erregt ist. Viagra fördert hierbei den natürlichen Mechanismus, der für die Entstehung einer Erektion zuständig ist. Wenn der Mann sexuell erregt ist, entspannen sich bestimmte Gewebe im Penis, wodurch Blut einfließt und den Penis füllt. Ein Stoff der für die Entspannung dieses Gewebes verantwortlich ist, wird durch Viagra erhöht.

Trotz Beliebtheit der kleinen blauen Pille, gibt es auch einige Nebenwirkungen. In seltenen Fällen, kann die Einnahme von dem Wirkstoff Sildenafil zu Kopf- oder Magenschmerzen führen. Außerdem könnte Viagra für manche Sehstörungen verantwortlich sein. Betroffene berichten von erhöhter Lichtempfindlichkeit, verschwommenem Sehen oder die Unfähigkeit einen Unterschied zwischen den Farben Blau und Grün zu erkennen. Männern, die bereits Medikamente nehmen die Nitrate enthalten, ist abgeraten Viagra zu verwenden. Die Kombination mit solch Medikamenten könnte gefährlich sein und sogar zu einem Herzinfarkt führen.

Injektionsmittel für den Penis

Diese Art der Behandlung, Schwellkörperinjektion genannt, wird seit der Erfindung von Sildenafil jedoch noch selten angewandt. Hier wird eine Medikamentenlösung in das Gewebe des Penis gespritzt um eine Erektion hervorzurufen. Die Wirkstoffe entspannen die Muskeln und erhöhen den Blutfluss im Genitalbereich. Dadurch entspannt sich das Gewebe im Schwellkörper. Eine Erektion des Penis kann entstehen wenn der Mann sexuell erregt ist. Die Medikamente sind auch als Tabletten erhältlich. In diesem Fall fügt sie der Mann in die Harnröhre über die Öffnung an der Spitze des Penis ein.

Operation

Hier gibt es einige Möglichkeiten um eine Erektile Dysfunktion zu behandeln. Implantierte Geräte, sogenannte Prothesen, können bei vielen Männern eine Erektion verbessern. Gekoppelte Stäbchen können zum Beispiel in die Schwellkörper eingesetzt werden, damit der Mann selbst die Position des Penis festlegen kann. Ersatzweise werden aufblasbare Zylinder in den Penis eingesetzt. Der Blutzufluss wird somit verbessert und erlaubt die Entstehung einer Erektion. In seltenen Fällen wird der Arzt versuchen jegliche Blockaden in beschädigten Arterien zu beheben. Das funktioniert in der Regel nur, wenn die Blockaden nicht bereits zu weit verbreitet sind.

Vorbeugung ist jedoch die beste Medizin. Hier sind einige Tipps, wie Sie eine Erektile Dysfunktion verhindern können:

  • Weg mit den Zigaretten!
  • Regelmäßiger Sport und gesunde Ernährung hilft dem Herz-Kreislauf.
  • Meditation und viel Bewegung hilft gegen Stress und Sorgen.
  • Reduzieren Sie Ihren Alkoholkonsum.

Eine gesunde Lebenseinstellung ist natürlich die beste Voraussetzung für ein gutes Sexualleben.