Potenzmittel nicht weiter?

Potenzmittel, wie beispielsweise Levitra, Cialis oder auch der Klassiker Viagra, können wahre Wunder bei Männern bewirken, deren Erektionsstörungen auf die Durchblutung oder auf psychische Probleme zurückzuführen sind. Wo sich ohne Medikamente rein gar nichts mehr tut, hat man mit Tablette 30 Minuten später eine ordentliche Erektion, die für mehrere Stunden genutzt werden kann.

Im Umkehrschluss bedeutet dies jedoch, dass nicht alle Erektionsstörungen mit Hilfe von Potenzmitteln behandelt werden können. Es gibt drei Arten von Ursachen, die mit einfachen Tabletten nicht behandelt werden können. Welche das sind, erfahren Sie hier.

1. Kaputte Nervenbahnen

Beschädigte Nervenbahnen sind zwar nicht so weit verbreitet wie Durchblutungsstörungen, allerdings kommen sie dennoch immer mal wieder bei Männern vor. Dabei gilt: Wo keine Leitungen sind, da kann auch kein Informationsaustausch stattfinden.

Oftmals werden die Nervenbahnen bei operativen Eingriffen beschädigt oder absichtlich entfernt. Das kann beispielsweise bei der Entfernung von Prostatakrebs passieren. Es gibt allerdings auch zahlreiche Alkoholiker, die sich ihre Nerven nicht nur temporär für einen Abend kaputt getrunken haben, sondern dauerhaft. Bis es soweit kommt, muss man allerdings ein stattlicher Alkoholiker sein – dennoch ist die Gefahr nicht zu unterschätzen.

2. Beckenbodenschwäche

Beckenbodentraining hilft nicht nur Frauen, sondern auch Männern bei ihrem Liebesleben. Im Beckenboden befinden sich Muskeln, die bei einer Beckenbodenschwäche trainiert werden sollten und essentiell für das Liebesspiel und die Erektion sind. PDE-5-Hemmer helfen bei diesem Problem nicht weiter.

3. Mangel an Testosteron

Testosteron ist das männliche Sexualhormon, das sowohl auf körperlicher, als auch auf psychischer Ebene für die meisten männlichen Attribute sorgt. Dominant sind dabei Merkmale wie Muskelwachstum, Durchsetzungsvermögen, eine tiefe Stimme und die Libido.

Schwächelt der Testosteronspiegel eines Mannes, schwächeln sämtliche Merkmale mit, die von Testosteron beeinflusst werden. Heute ist allerdings nur die Libido für uns interessant: Wenn man keine Lust auf Sex hat, dann kann es auch nicht zu einer Erektion komme.

Zum Glück kann ein solcher Testosteronmangel ganz leicht behandelt werden, indem dem Körper regelmäßig künstliches Testosteron zugeführt wird. Doch Achtung: Man sollte mit Hilfe eines Arztes prüfen, warum der Testosteronspiegel überhaupt im Keller ist.

GEFÄSSOPERATION

Potenzmittel in Form von Viagra oder anderen Tabletten können zahlreichen Männern dabei helfen, die vorhandenen Erektionsprobleme zu beseitigen. Auf der anderen Seite gibt es jedoch ebenso einige Betroffene, bei denen derartige Behandlungsmaßnahmen nicht mehr ausreichen. In wenigen Fällen müssen daher chirurgische Maßnahmen zum Einsatz kommen, wie zum Beispiel Gefäßoperationen. Diese Form der Behandlung ist insbesondere dann eine gute Wahl, wenn entweder ein mangelhafter Blutzufluss oder ein zu schneller Abfluss aus den Schwellkörpern diagnostiziert wurde. Wichtig ist zu beachten, dass derartige chirurgische Maßnahmen stets das letzte Mittel sein sollten, welches nur unter der Voraussetzung genutzt wird, dass alle anderen Behandlungsmethoden nicht zum Erfolg geführt haben.

Wann kommen Gefäßoperationen zum Einsatz?

Ein chirurgischer Eingriff in Form der Gefäßoperation ist nur unter der Voraussetzung sinnvoll, dass eindeutig Störungen im Bereich der Penisgefäße vorliegen. Es gibt im Wesentlichen zwei Gesundheitsstörungen, die in dem Zusammenhang auftreten können. Dabei handelt sich einerseits um die venöse Insuffizienz und zum anderen um verkalkte Arterien. Die venöse Insuffizienz beinhaltet, dass einzelne Venen entweder falsch verlaufen oder sich nicht wie vorgesehen schließen können. Eine mögliche Folge ist dann die erektile Dysfunktion, die sich durch eine Gefäßoperation teilweise dauerhaft beseitigen lässt. In diesem Fall hat der Chirurg die Aufgabe, die betroffenen Blutgefäße operativ zu blockieren. Auf diese Weise kann verhindert werden, dass eine zu große Menge an Blut aus den Schwellkörpern strömt. Das Problem bei dieser Operationsmethode besteht allerdings darin, dass statistisch betrachtet weniger als die Hälfte der betroffenen Patienten ihre Potenzfähigkeit innerhalb der ersten zwölf Monate wieder zurück erhalten. Aus dem Grund kommt diese Behandlungsmethode nur vergleichsweise selten zum Einsatz.

Während das Problem bei der venösen Insuffizienz der zu schnelle Blutabfluss ist, beinhalten die verkalkten Arterien, dass zu wenig Blut in den Penis fließen kann. Demzufolge besteht bei der Operation die Aufgabe darin, den betroffenen Gefäßbereich hinter der entstandenen Engstelle mit einer anderen Arterie zu verknüpfen, sodass ein ausreichender Blutzufluss gewährleistet werden kann. Allerdings hat auch diese Operationsmethode einen gravierenden Nachteil, der darin besteht, dass der auf diese Weise geschaffene Bypass sich nicht selten einige Zeit nach der Operation wieder verschließt. Daher ist es zwischen 24 und 36 Monaten nach der OP so, dass nur noch etwas mehr als die Hälfte der Patienten tatsächlich von dem durchgeführten Eingriff profitieren können.

Schwellkörperimplantate als bevorzugte Alternative

Da die Erfolgsaussichten bei Gefäßoperationen im Durchschnitt betrachtet nur etwa 50 Prozent betragen, werden diese chirurgischen Eingriffe heutzutage immer seltener durchgeführt. Dazu trägt sicherlich auch bei, dass es mit den modernen Schwellkörperimplantaten mittlerweile eine gute Alternative gibt. Bei diesem Eingriff setzt der Chirurg zwei Zylinder ein, welche die natürlichen Schwellkörper ersetzen. In Verbindung mit einer Pumpe kann der Patient dann dafür sorgen, dass die künstlichen Schwellkörper ausreichend mit Flüssigkeit gefüllt werden, sodass auf diese Weise eine ausreichende Erektion erzeugt werden kann. Welche Behandlungsmethode letztendlich die beste ist, sollten Sie stets mit Ihrem Arzt besprechen.