Symptome von Impotenz

Die erektile Dysfunktion geht vor allem Männern sprichwörtlich „an die Nieren“. Hier werden sie in ihrer Ehre, ihrem Stolz und ihrem Selbstbewusstsein getroffen. Die Reaktionen auf diese Störung sind von Mann zu Mann unterschiedlich. Einige kapseln sich gänzlich ab, andere vertrauen sich zuerst der Partnerin an und gehen in letzter Konsequenz den Schritt zum Arzt.

Woran ist erkennbar, ob überhaupt eine erektile Dysfunktion vorliegt? Es gibt Anhaltspunkte, die Aufschluss geben können, woran man eine sexuelle Störung erkennt.

Fehlende nächtliche oder morgendliche Erektion

In der REM-Schlafphase hat ein Mann normalerweise mehrere Erektionen die nicht sexueller Natur sind, sondern auf eine normale Durchblutung zurück zu führen sind. Die morgendliche Erektion ist schlicht die letzte der nächtlichen, welche man normalerweise mitbekommt, ansonsten unterscheiden sich diese Fälle nicht voneinander. Fehlen beide Erektionen kann dies ein Hinweis auf Schäden am Gewebe sein.

Orgasmus oder Samenerguss sind unkontrolliert

Vorzeitiger Samenerguss (Ejaculatio praecox) und verzögerter Samenerguss (Ejaculatio retarda) sind sexuelle Störungen, die anders therapiert werden und daher nicht zur erektilen Dysfunktion gezählt werden.

Orgasmus oder Samenerguss erfolgen unabhängig voneinander

Wenn Orgasmus und Samenerguss willkürlich geschehen oder unabhängig voneinander verlaufen, kann dies ein Anzeichen für eine erektile Dysfunktion sein. Dies kann entweder auf Nebenwirkungen eines Medikaments (beispielsweise gegen Depressionen) zurück zu führen sein, oder auf eine Nerven- oder Rückenerkrankung deuten.

Trotz sexueller Reize fehlt die Erektion oder sie ist nicht stark genug

Fehlendes sexuelles Verlangen kann entweder auf eine Störung der Libido hinweisen, oder eine personenabhängige Erektionsstörung sein. In Kombination mit Unausgeschlafenheit, Konzentrationsschwierigkeiten und Einschlaf durch Erschöpfung kann dieses Symptom auch auf eine Schlafstörung (Schlafapnoe) hinweisen. Viele Männer mit multipler Sklerose verlieren teilweise oder vollständig die Lust am Geschlechtsverkehr.

Kurzweilige Erektion, die vor oder kurz nach dem Eindringen verschwindet

Bei mangelhafter Steife des Penis oder vorzeitigem Abschwellen kann eine Erektionsstörung vorliegen. Der Grund kann zum Beispiel ein Mangel an Testosteron oder sexueller Lust sein.

Prognose von Impotenz

Eine Prognose zu stellen ist bei der erektilen Dysfunktion nicht einfach. Auf psychogenen Ursachen beruhende erektile Dysfunktion ist meist zeitweilig und kann gut therapiert werden.

Bei der organisch bedingten Störung ist es wichtig die ursächliche Krankheit zu therapieren und wenn möglich zu heilen. Es besteht also ein enger Zusammenhang zwischen der Ursache und den Möglichkeiten diese zu behandeln.

Die Prognose ist daher eine allgemeine Beschreibung des Werdegangs einer erektilen Dysfunktion. Jede Therapieform nimmt Einfluss auf den Werdegang und ist bedingt durch die unterschiedlichen Typen von Menschen, die Unterstützung durch einen Partner und die eigene Willenskraft. Vor allem durch die differenzierten Ursachen ist es wichtig, dass jeder Betroffene zum guten Gelingen der Therapie beiträgt und keine Wunder erwartet, sondern gemeinsam mit dem behandelnden Arzt alle Möglichkeiten ausschöpft.

Potenzmittel

Der Verlauf einer erektilen Dysfunktion ist abhängig vom Alter und den organischen Funktionen.

Es lassen sich daher grob folgende 4 Schritte bezeichnen:

  • Erektionsstörung beginnt unmerklich und schleichend
  • Erektion wird spät erreicht
  • Erektion lässt frühzeitig nach
  • Erektion kann nicht mehr erreicht werden
  • Mit PDE-5-Hemmern kann hier entgegen gewirkt werden. Diese Medikamente sorgen für eine bessere Durchblutung und begünstigen damit eine Erektion.
  • Erfolgsaussichten
  • Je länger die Therapie angewendet wird, umso höher sind die Chancen für einen Erfolg.

Prozentual wirkt es sich auf die bekannten Wirkstoffe wie folgt aus:

  • Wirkstoff    Erfolgsquote
  • Sildenafil    40 bis 80 %
  • Tadalafil    40 bis 80 %
  • Vardenafil    bis 80 %

Komplikationen

Es gibt die bekannten Nebenwirkungen, hauptsächlich Gesichtsrötung und Kopfschmerzen, jedoch muss bei jedem einzelnen Präparat beachtet werden welche speziellen Wechsel- und Nebenwirkungen es gibt.

Sexualtherapie

Heilungschancen sind immer höher, je eher die Ursache fest gestellt wird und je schneller mit einer Therapie begonnen wird, dabei ist es wichtig diese immer eng und konsequent auf die Ursache abzustimmen um Betroffene nicht unnötig und über die Maßen zu therapieren, was wiederum einen Zusammenhang zur Compliance bildet, also dem Willen des Patienten, die Therapie durchzuhalten.

Erfolgsaussichten

Der Erfolg von Verhaltens- und Gesprächstherapie liegt zwischen 55 und 80 Prozent, ist jedoch im Gegensatz zu anderen Behandlungsformen eine meist langwierige Prozedur und erfordert Durchhaltevermögen und innere Kraft.

Komplikationen

Der Erfolg hängt maßgeblich von der Mitwirkungsbereitschaft des Betroffenen ab. Wenn dieser nicht bereit ist die Therapieform anzunehmen und gemeinschaftlich mit Therapeut und Partnerin eine Lösung herbei zu führen, wird diese spezielle Behandlungsform kaum oder gar nicht anschlagen.

Operation

Trotz des hohen Erfolges sollte diese Behandlung als letzte Möglichkeit gewählt werden, da irreparable Schädigungen am wahrscheinlichsten sind, wenn man alle Therapien betrachtet.

Erfolgsaussichten

Bei einer Prognose von 5 Jahren liegen die Erfolge mit Implantaten auch nach Ablauf der 5 Jahre noch zwischen 84 und 94 Prozent.

Komplikationen

Eine Operation zieht in der Regel einen mehrtägigen Krankenhausaufenthalt nach sich, sowie mehrere Wochen Erholung. Komplikationen können bei Operationen immer auftreten, daher muss mit dem behandelnden Arzt im Einzelfall immer alles genau durch gesprochen werden.

Mechanische Hilfsmittel

Hilfsmittel wie Vakuumpumpen und Penisringe sind schnell anwendbare und preisgünstige Methoden um die erektile Dysfunktion zu bekämpfen.

Erfolgsaussichten

Hier muss die Ursache in Betracht gezogen werden. Bei traumatisch (also post-opartiv) bedingter erektiler Dysfunktion können mechanische Hilfsmittel sinnvoll sein. Der behandelnde Arzt kann hier beratend tätig werden.

Komplikationen

Bei unsachgemäßer Anwendung können unangenehme Schäden auftreten, die im Ernstfall auch akut sein können. Es sollte daher eine sinnvolle Wahl des Hilfsmittels getroffen werden und beispielsweise auf metallene Penisringe verzichtet werden.

Hormontherapie

Ein Mangel an Testosteron ist im Alter ein häufiges Frühwarnzeichen für Alzheimer. Eine Behandlung der Auswirkung in Form einer sexuellen Störung kann mit der kontrollierten Zufuhr von Hormonen gut behandelt werden.

Erfolgsaussichten

Nachweislich leiden 6 – 8 Prozent der Betroffenen bei erektiler Dysfunktion an Testosteronmangel. Bei einer entsprechenden Behandlung liegt die Erfolgsrate bei ungefähr 40 Prozent.

Komplikationen

Da die Nebenwirkungen relativ zum Erfolg besehen recht hoch sind, sollte die Therapiemaßnahmen mit dem Patienten sehr gut durch gesprochen und alle Möglichkeiten der Anwendung in Betracht gezogen werden.

Schwellkörperinjektion ( SKAT )

Das Spritzen von Hormonen hat sich bewährt und kann mit SKAT auch eigenständig vorgenommen werden. Hierbei werden sehr dünne Nadeln verwendet, so dass durch das Spritzen selbst kaum Schmerzen auftreten.

Erfolgsaussichten

Je nach Anwendung der verschiedenen Hormone, sind unterschiedliche Prognosen für Therapieerfolge zu nennen:

  • Hormon    Erfolgsquote
  • Prostaglandin    70 bis > 90 %
  • Papaverin + Phentolamin    60 bis 90 %
  • Dreifach-Mix    > 90 %

Komplikationen

Diese Behandlung ist nicht für jede Ursache geeignet. Herzinfarktpatienten sollten beispielsweise Abstand davon nehmen. Durch das selbsttätige Spritzen können zudem unangenehme Schmerzen entstehen oder Narbenbildung.

Beckenbodentraining

Vor allem bei operativen Eingriffen an der Prostata und altersbedingter erektiler Dysfunktion hat sich das Beckenbodentraining als sehr effektiv erwiesen. Die Übungen können vermindernd und sogar heilend wirken.

Der Erfolg ist von folgenden Faktoren anhängig:

  • das Alter
  • andere Störungen oder Erkrankungen (bspw. Diabetes)
  • Durchblutung der Schwellkörper
  • Funktion der glatten Muskulatur
  • Zustand der Nerven in den Schwellkörpern
  • Optimale Bedingungen für eine Erektion sind gegeben, wenn die Schwellkörper genug Elastizität besitzen, damit sie viel Blut aufnehmen und die Sauerstoffzufuhr sicher können.

Erfolgsaussichten

Eine stabile und funktionierende Muskulatur rund um den Damm ermöglicht einen höheren Druck in Penis und der Harnröhre und bewirkt, dass das Blut langsamer zurück fließt. Eine Erektion bleibt somit länger bestehen. Das Beckenbodentraining nimmt direkten Einfluss auf die zuständigen Muskeln und kann bei einer Trainingseinheit von 30 Minuten, 3 mal pro Woche und mindestens 3 Monate lang gute bis sehr gute Erfolge erzielen.

Komplikationen

Komplikationen und Schwierigkeiten gibt es nur, wenn die körperliche Konstitution nicht ausreichend ist um Gymnastik zu erlernen, oder die Übungen nicht geduldig durchgeführt werden. Hier wird das Gespräch mit dem behandelnden Physiotherapeuten Aufschluss geben.